In unserem letzten Elternbrief hatten wir das von uns initiierte Netzwerk von hessischen Vereinen und Selbsthilfegruppen vorgestellt, das sich für die Belange hörgeschädigter SchülerInnen in Hessen engagiert. Das Netzwerk hat ein Memorandum mit 10 zentralen Positionen erarbeitet, die deutlich machen, was die besonderen Bedürfnisse von hörgeschädigten SchülerInnen sind – von personellen Ressourcen, über Anerkennung der Deutschen Gebärdensprache und entsprechenden Angeboten, bis hin zu technischer Ausstattung und notwendiger Identitätsarbeit.
Das Memorandum haben wir auf unserer Jubiläumstagung 2015 vorgestellt und es auf Einladung des Hessischen Kultusministeriums (HKM) auch Herrn Staatssekretär Dr. Lösel überreicht.
Auf unsere Initiative hin wurde im HKM erfreulicherweise auch eine Arbeitsgruppe gegründet, in der die Themen des Memorandums bearbeitet werden. Neben den Mitgliedern aus dem Netzwerk ist hier auch das HKM vertreten, ebenso wie die hessischen Förderschulen und ihre überregionalen Beratungs- und Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Hören sowie der Bund der Hörgeschädigtenpädagogen.
Seit Dezember 2016 haben bereits fünf AG-Sitzungen stattgefunden, in denen einzelne Themen, wie Identitätsentwicklung, DGS, auditive Aufmerksamkeits- und Verarbeitungsstörung (AVWS) sowie schulische Übergänge in der Inklusion intensiv bearbeitet wurden. Aktuell wird eine gemeinsame Empfehlung erarbeitet, die die Themen der bisherigen Sitzungen zusammenfasst.
Besonders erfreulich ist, dass die Arbeit der AG auch bereits konkrete Ergebnisse geliefert hat. So wird z.B. nun fortlaufend eine Fortbildung für Lehrkräfte angeboten, damit diese Unterricht in DGS halten können. Ergänzend wird ein Curriculum erarbeitet, um DGS als eigenständiges Unterrichtsfach an hessischen Schulen anzubieten.
Die AG ist mit viel Zeit und Arbeit für alle Beteiligten verbunden, aber das hält uns natürlich nicht davon ab, die Chance zu nutzen, um die schulischen Bedingungen für hörgeschädigte SchülerInnen zu verbessern. Für ihr Engagement und den intensiven Austausch möchten wir uns an dieser Stelle bei allen BeraterInnen und AG-Mitgliedern bedanken und hoffen weiterhin auf gute Zusammenarbeit.
von Marie Martin